Lindau. Zukunft gesichert: Die Bahnhofsmission Lindau hält ihre Türen auch in Zukunft offen. Dafür sorgen der katholische Fachverband IN VIA Augsburg und die Diakonie Kempten Allgäu, die zum Jahresanfang gemeinsam die Trägerschaft der Einrichtung übernommen haben.
Aufatmen können nun die Leiterin Conny Schäle sowie die acht ehrenamtlich Tätigen - aber vor allem auch alle, die schnelle und unbürokratische Hilfe am Bahnhof brauchen. Rund 10.000 Mal halfen die Mitarbeitenden im vergangenen Jahr Reisenden und Menschen in Notlagen weiter: Sie unterstützten beim Ein-, Aus- oder Umsteigen, gaben Orientierung im Bahnhof, vermittelten an Facheinrichtungen weiter und waren da in Krisensituationen. „Die Zahlen aus 2019 zeigen, wie notwendig dieses soziale Angebot am Lindauer Bahnhof ist“, betonte Hedwig Gappa-Langer von der Arbeitsgemeinschaft der kirchlichen Bahnhofsmissionen in Bayern: „Wir sind sehr froh, dass IN VIA Augsburg und die Diakonie Kempten-Allgäu die Trägerschaft übernommen haben und damit ein stabiler ökumenischer Trägerverbund für die Bahnhofsmission geschaffen werden konnte.“ Die Bahnhofsmission wird – wie die meisten der 13 bayerischen Einrichtungen – damit unter katholischer und evangelischer Trägerschaft weiter geführt.
Dass die Rettung geglückt ist, verdankt die fast 100 Jahre alte Hilfeeinrichtung aber auch Zuschussgebern und Förderern vor Ort. „Nur mit Unterstützung der Stadt Lindau, des Landkreises, der Caritas aber auch der zahlreichen Spenderinnen und Spender können wir die Bahnhofsmission nachhaltig sichern“, so Sigrid Pätzold, Geschäftsführerin beim federführenden Träger IN VIA Augsburg.
Groß war der Schreck, als im Sommer 2018 völlig überraschend bekannt geworden war, dass die Einrichtung aus Geldnot schließen sollte. Mit dem Frauenfachverband IN VIA Bayern bekam die Evangelische Diakonie Lindau e.V. damals als Träger der Bahnhofsmission einen katholischen Partner. IN VIA Bayern e.V. übernahm für ein Jahr die Geschäftsführung der Hilfeeinrichtung und ermöglichte damit deren weiteren Betrieb. Klar war aber auch, dass eine dauerhafte Lösung angestrebt werden muss. Mit den beiden neuen Kooperationspartnern ist dies nun gelungen.(Text: Annette Bieber)