Fulda/München. Bahnhofsmissionen auf Partnersuche: In Zeiten knapper Kassen soll die Arbeit der Bahnhofsmissionen durch weitere Unterstützer gesichert werden. Dies war einstimmiger Tenor in der Mitgliederversammlung der Bundesarbeitsgemeinschaft der katholischen Bahnhofsmissionen am 6.Dezember in Fulda, bei der auch der Vorstand neu gewählt wurde.
Dabei wurden Christian Baron, erster Vorsitzender (Braunschweig), und Marion Paar, stellvertretende Vorsitzende und Generalsekretärin von IN VIA Deutschland (Freiburg), im Amt bestätigt. Ebenso Hedwig Gappa-Langer (München), die als IN VIA-Referentin in Bayern die Arbeit der 13 Bahnhofsmissionen, davon 12 in katholischer Trägerschaft, fachlich begleitet. Die Mittel der kirchlichen Bahnhofsmissionen werden immer knapper und die Herausforderungen an den Bahnhöfen gleichzeitig größer. Vor diesem Hintergrund befassten sich die Vertreterinnen und Vertreter der Trägerverbände auch mit den Fragen: „Wie können wir die Potentiale der Bahnhofsmissionen besser nutzen? Und was könnte Menschen, Organisationen oder Unternehmen motivieren, in Bahnhofsmissionen zu investieren?“. Prof. Dr. Frank Dieckbreder von der Fachhochschule der Diakonie Bielefeld ermutigte in einem Impulsvortrag, die Angebote der Bahnhofsmissionen genau unter die Lupe zu nehmen und klar zu benennen. „Dabei ist die Frage, warum Sie tun, was Sie tun, mindestens genauso wichtig, wie das, was Sie konkret tun“, so Dieckbreder. Einer unter vielen Pluspunkten ist aus seiner Sicht, dass Bahnhofsmissionen Menschen erreichen, die andere Einrichtungen nicht (mehr) erreichen, ihr Vertrauen gewinnen und letztendlich in Facheinrichtungen weitervermitteln: „Das ist ein Wert, den Sie konkret Partnern anbieten können.“
In den nächsten Jahren geht es auch in Bayern für die Verantwortlichen zum einen darum, bestehende Partnerschaften zu festigen - vielerorts gibt es bereits gute Kooperationen mit den Kommunen und der Bahn sowieso. „Gleichzeitig gilt es, weitere Partner für diesen wichtigen sozialen Dienst an den Bahnhöfen zu gewinnen, wenn wir wie bisher die Türen der Bahnhofsmissionen für Menschen in Not sowie Reisende offen halten wollen“, betont Hedwig Gappa-Langer. „Dazu müssen wir auch die künftigen Megatrends in der Mobilität, Demographie und Gesundheitsversorgung mit in den Blick nehmen.“ (Text: Annette Bieber)