München. Traurige Rekorde: Immer mehr Menschen in Not klopfen bei den zwölf Bahnhofsmissionen in Bayern an. Fast 500 000 Besucherkontakte zählten die Stationen im vergangenen Jahr, über 250 000 alleine München, Bayerns größter Bahnhofsmission. Ein Blick in die jetzt veröffentlichte Statistik zeigt: Die Einrichtungen verzeichneten über eine Million Hilfeleistungen, das sind noch einmal 43 Prozent mehr als 2022. Mit der drastisch gestiegenen Zahl der Bedürftigen ist auch die Nachfrage nach Lebensmitteln und materiellen Hilfen erneut in die Höhe geschnellt.
Immer mehr Gäste, die Rat und Hilfe suchen, leiden unter psychischen Problemen oder Abhängigkeitserkrankungen. Hochgerechnet ist fast jeder dritte Gast betroffen, so Hedwig Gappa-Langer von der Arbeitsgemeinschaft der kirchlichen Bahnhofsmissionen und zuständige Referentin beim IN VIA Landesverband Bayern, "das ist eine erschreckende Entwicklung, die wir beobachten und eine große Herausforderung für die Bahnhofsmissionen." Ihr Kollege Harald Keiser vom Diakonischen Werk Bayern kann das nur bestätigen: "Für die meisten der Gäste, deren seelische und auch körperliche Gesundheit nachhaltig in Mitleidenschaft gezogen ist, sind die Bahnhofsmissionen oft die letzte Anlaufstelle im Hilfesystem, sozusagen der Notanker."
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